Klettern auf den Spuren von Hans Kammerlander

Erstbegehungen schwieriger Routen

Erstbegehungen. Das ist sozusagen das Salz in der Suppe. Dieses Wort allein elektrisiert Alpinisten. Das ist der Stoff aus dem die spannendsten Geschichten entstehen. Einmal den Fuß dorthin setzen, einmal mit den Händen den Fels ertasten, wo noch kein Anderer nach einem Tritt oder nach einem Griff gesucht hat. Neuland auf jedem Meter. Die Ungewissheit, geht das oder geht es nicht? Dieses unbeschreibliche Gefühl der Spannung. Diese nicht enden wollende Atemlosigkeit. 

Hans Kammerlander hat rund 50 Erstbegehungen schwieriger Routen in steile Wände gelegt. In den Dolomiten, am Alpenhauptkamm, in den Bergen der Ostalpen. Teils unter waghalsigen Umständen, teils in extrem brüchigem Gelände, oft am Limit und doch immer mit dem Mut nach vorn zu gehen und selten zurück. In diesen stürmischen Jahren hat sich Kammerlander aber auch das Rüstzeug für seine ganz großen Touren an den Achttausendern geholt, die Einschätzung von Risiko, später auch den Mut umkehren zu können, den Blick für Gefahr und vor allem den notwendigen Respekt und die Demut, die es braucht, wenn man einen sehr hohen und exponierten Berg besteigen möchte. Dieser Balanceakt zwischen vor und zurück, diese unglaubliche Ausgesetztheit, die entweder die eine oder die andere Entscheidung fordert, all das ist zu einer der ganz großen Eigenschaften des Südtirolers geworden. 

Ein paar von Kammerlanders schönsten Erstbegehungen:

Goldkappl, Südwand, Stubaier Alpen, Veitstanz
Wasserkopf, Nordwand, Rieserfernergruppe
Windschar, Nordgrat, Rieserfernergruppe
Zweiter Sellaturm, Nordwand, Dolomiten, Plattenspieler, Fata Morgana
Piz Ciampac, Südwand, Dolomiten, Teufelskralle, Kaiserschnitt
Piz Ciavazes, Südwand, Dolomiten, Shit Hubert